Samstag, 6. April 2013

Interview über "Nostra aetate"

(Frei erfundenes Interview! Es dient nur zu der Auseinandersetzung mit "Nostra aetate") 



I: Hallo sehr geehrter Herr Dr. Heinz. Wie sie bestimmt schon wissen, handelt das heutige Interview von der Erklärung "Nostra aetate", mit der sie sich viel befasst haben. Wie würden sie den Inhalt von "Nostra aetate" kurz und knapp beschreiben?


H: Nun, grob gesagt befasst sich "Nostra aetate" mit dem Verhältnis der katholischen Kirche zu den nichtchristlichen Religionen. 

I: Und wie hat sich dieses Verhältnis mit der Zeit verändert?


H: Bis zum zweiten Vatikanischen Konzil war die Ansicht der Kirche  "Extra ecclesiam nulla salus". Durch "Nostra aetate" wurde das Verhältnis praktisch neu definiert. Jede Religion wird anerkannt und toleriert.

I: Was genau bedeutet denn "Extra ecclesiam nulla salus"?

H: "Extra ecclesiam nulla salus" ist lateinisch und bedeutet "außerhalb der Kirche kein Heil". Die Ansicht der katholischen Kirche war demnach bis zum Zweiten Vatikanischen Konzil, dass es außerhalb der Kirche keine Erlösung gibt und somit nichtchristliche Religionen nicht zu dieser führen können. Durch "Nostra aetate" hat sich dies natürlich grundlegend geändert und die katholische Kirche erkennt an, dass jede Religion Heil bringen kann. Dadurch ergibt sich, dass sich die Menschen untereinander mit mehr Achtung begegnen. Somit ist das Zusammenleben mit Anhängern unterschiedlicher Religionen besser geregelt.

I: Denken sie, dass es auch Kritiker gibt? Was könnten diese an "Nostra aetate" kritisieren?

H: Wie schon gesagt, besagt die Erklärung "Nostra aetate", dass man jede Religion tolerieren und niemanden wegen seines Glaubens ausgrenzen soll. Somit lehnt die katholische Kirche Gedanken aus anderen Religionen nicht ab und erkennt jeder Glaubensrichtung etwas Wahres an. Es bestehe eine Gemeinsamkeit: die Suche nach den Antworten auf die ungelösten Fragen des Lebens. Ein Kritikpunkt dabei ist jedoch, dass man dadurch, dass man in jeder Religion etwas wahres sieht und diese anerkennt, auch gleichzeitig den Polytheismus toleriert. Der Polytheismus ist allerdings der Glaube an mehrere Götter, der dem Christentum und dessem Fundament vollkommen widerspricht.

I: Was ist ihre Meinung zu dieser Kritik?

H: Ich denke nicht, dass das Tolerieren aller Religionen dem Christentum widerspricht. Schließlich trägt es dazu bei, das Zusammenleben in der heutigen Gesellschaft, die aus allen Religionen zusammengesetzt ist, möglichst problemlos zu gestalten. Würden wir alle Menschen, die an eine nichtchristliche Religion glauben, nicht respektieren und sie diskriminieren, würde dies  vollkommen der Nächstenliebe widersprechen. Demnach bin ich der Meinung, dass wir uns alle Respektieren sollten und das unabhängig von der Religion.

I: Da gebe ich Ihnen Recht! Vielen Dank Herr Dr. Heinz für dieses aufschlussreiche Interview.


I: Interviewer, H: Hr. Dr. Heinz


Quellen:
http://de.wikipedia.org/wiki/Polytheismus
http://de.wikipedia.org/wiki/Extra_ecclesiam_nulla_salus